Kuttersegeln in Hamburg

Die Jugendwanderkutter gehören zur Elbsegelei wie die Elbe zu Hamburg. Schon lange werden diese Ausbildungsboote von Segelvereinen zur Jugendarbeit genutzt. Für Jugendliche im Alter zwischen 13 und 20 Jahren bieten sie auch ein Stück eigene Unabhängigkeit beim Segelsport. Ursprünglich wurde die Form von Marineausbildungsbooten und Rettungsbooten für die Ausbildungsarbeit in Segelvereinen so überarbeitet, dass mehr Sicherheit und leichtere Handhabung für junge Erwachsene gewährleistet werden konnte. Die in den Vereinen vorhandenen Kutter sind daher schon einige Jahre alt und bereits von einigen Generationen gesegelt worden. Gebrauchsspuren an den Booten und kleinere Schönheitsfehler verleihen den Kuttern ihren Charme. Natürlich wird stets darauf geachtet, dass die Sicherheit der Mannschaften dadurch nicht gefährdet wird.

Wer darf mit und wer trägt die Verantwortung?

Die Mannschaften bestehen in der Regel aus erfahrenen Segelnden und Neueinsteigenden. Kinder von segelnden Eltern sind genauso willkommen, wie totale Neulinge. Entscheidend für einen „erfolgreichen“ Einstieg auf dem Kutter sind eher Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Abenteuerlust und keine Angst vor nassen Füßen. Alles andere kommt dann von allein. – Gute Schwimmfähigkeiten werden natürlich vorausgesetzt. Der/die Kutterführer/In trägt zusammen mit seinem/ihrem Stellvertreter die Verantwortung für die Mannschaft. Er/sie besitzt einen Segelschein und reichlich Segelerfahrung.

Was kostet Segeln im Verein überhaupt?

Der Segelsport ist entgegen allen Behauptungen nicht teuerer als ein beliebiger Sport in einem anderen Verein. Die Jahresbeiträge liegen, je nach Verein, zwischen 25 und 100 EUR, ausserdem gibt es noch eine Aufnahmegebühr von 0 bis 125 EUR.

Im Jahresbeitrag sind die Verbandsbeiträge bereits enthalten. Die Vereine sind Mitglied im Deutschen Segler-Verband, im Hamburger Segel-Verband und im Hamburger Sportbund. Falls Sie neugierig geworden sind, schauen Sie doch mal in unsere Vereinsübersicht und die Kontaktliste unter Vereine, dort finden Sie die genauen Informationen und Ansprechpartner.

Wo liegen die Boote, wo trifft sich die Mannschaft und wann geht’s los?

Die Teufelsbrück liegt, gemeinsam mit vielen Kuttern aus anderen Vereinen, im Hamburger Yachthafen in Wedel. Nach Wedel kommt man prima mit der S-Bahn und dem Bus. Meistens kauft die Mannschaft am Freitag gemeinsam bei einem Supermarkt in der Nähe ein und geht dann gemeinsam zum Boot. Abhängig von der Tide auf der Elbe geht es dann entweder Freitagabend oder Samstagmorgen los. Ausserdem liegen noch Kutter in Blankenese, im Köhlfleet, in Finkenwerder…schaut doch einfach in unsere Übersicht um einen Verein in eurer Nähe zu finden.

Touren auf der Elbe und Sommertörns auf der Ostsee

Mit den Booten segelt die Mannschaft fast jedes Wochenende kurze Touren auf der Elbe und ist in den Sommerferien auf der Ostsee manchmal sogar bis zu vier Wochen unterwegs. Die Mannschaft besteht aus 5 bis 8 Jugendlichen mit unterschiedlichen Erfahrungen beim Segeln. Wer keine Ahnung vom Segelsport hat, kann trotzdem mitkommen und lernt dann schnell worauf es ankommt. Die Mannschaft segelt ohne Aufsicht von Erwachsenen und kümmert sich um alle Dinge selbst. „Wer mitkommt und wann wir losfahren und wohin es geht, wird mit der Mannschaft gemeinsam beschlossen.“

Mit einem Gas- oder Petroleumkocher kocht sich die Mannschaft das, was ihr schmeckt, wenn keiner Lust hat zu Kochen, gibt es auch ausnahmsweise mal einen Döner… Aber eigentlich wird immer abwechselnd gekocht – wer nicht kocht, wäscht ab. Es gibt auch unterschiedliche Schlafmöglichkeiten an Bord. Jeder hat seinen eigenen Schlafsack und die Isomatte mit dabei, um sich das Nachtlager bequem zu gestalten. Unter dem Persenning (eine Art Zeltdach über dem Boot) wird es richtig gemütlich wenn alle in ihren Schlafsäcken liegen und der Wind im Hafen pfeift.

Es gibt fast 15 segelnde Jugendwanderkutter auf der Elbe mit deren Mannschaften man sich auch oft treffen und zusammen einiges Erleben kann. Auf der Elbe gibt es kleine Inseln, bei denen mit den Booten geankert werden kann um dort zu baden. Auch auf der Ostsee gibt es eine Menge Möglichkeiten mit anderen Kuttersegelnden zu baden, zu grillen und zu feiern. Wenn das Wetter schlechter ist, kann man auch in Stade oder Glückstadt ins Kino gehen, bevor es am nächsten Morgen wieder in Richtung Heimathafen geht. Falls Ihr neugierig geworden seid, schaut doch mal in unserer Übersicht nach einem Verein in eurer Nähe um einen Termin für ein Probesegeln zu vereinbaren.

Der Kutter-Cup ist die inoffizielle Hamburger Meisterschaft der Kuttersegelnden, welche jährlich stattfindet. In die Wertung des Kutter-Cups gehen die Ergebnisse der folgenden Regatten ein:

  • des Hamburger Jugendsegler Treffens (HSgJ)
  • des Kutterzirkusses (SVAOe)
  • der ASC Jubiläumsregatta (ASC)
  • der Pagensand-Regatta (SCOe)

Welcher Kutter am Ende die geringste Punktezahl erreicht, geht als Sieger des Kutter-Cups hervor.
Dabei gibt es für jede Einzelveranstaltung folgende Punkte:
1. Platz = 1 Punkt
2. Platz = 2 Punkte
3. Platz = 3 Punkte
und so weiter. Einzelregatten wie die ASC Jubiläumsregatta und die Pagensand-Regatta gehen nur mit dem Faktor 0,5 ein.

Das Gesamtergebnis des Kutter-Cups wird im Rahmen der Siegerehrung der Pagensand-Regatta bekannt gegeben. Die ersten drei Platzierungen erhalten einen Wanderpreis und Sachpreise – unter denen sich für den Ersten der begehrte Kutterpokal befindet.

Was ist der Kutterzirkus?

Der Kutterzirkus wird jährlich von der Segler-Vereinigung Altona-Oevelgönne (SVAOe) veranstaltet. Er ist für Jugendwanderkutter ausgeschrieben und geht in die Wertung des Kuttercups ein. Neben den Regatten sind weitere Aufgaben, wie zum das Segeln von Manövern und Aufgaben an Land zu bewältigen. Seit 2018 findet der Kutterzirkus an einem verlängerten Wochenende über Himmelfahrt statt. Weitere Informationen sind auf der Internetseite der SVAOe zu finden.