Beeke und Siri Segger gewinnen Bronze im 420er Damenfleet bei der WM am Balaton
Nach 5 Qualifikations- und 4 Final-Regatten gewinnen Beeke und Siri Segger WM Bronze. Damit behaupten sich die beiden NRV Youth Seglerinnen phänomenal gut im Feld der 61 Damencrews. Sie mussten sich am Ende alllein den frischgebackenen 2022 Youth Sailing World Champions Maria Perello / Marta Cardona aus Spanien und den neuen Weltmeisterinnen aus Frankreich Solenza Mariani / Antea Mariani geschlagenen geben. Eine großartige Leistung, die seit 20 Jahren keiner anderen deutschen Damencrew mehr gelungen war.
Nach einem engen Kampf um eine Platzierung auf dem Treppchen beenden Esther Rodenhausen und Luisa Becker (MSC) nach einem unglücklichen letzten Tag die WM auf Platz 10.
Frisch gekürt mit der Bronze-Medaille haben Siri und Beeke Seeger einen persönlichen Bericht von „ihrem Balaton“ geschrieben:
Die diesjährige 420er WM fand vom 5. bis zum 13. August am Balaton in Ungarn statt. Wir waren wie viele andere schon am 1. August zum Vortraining angereist. Nach der Ankunft erhaschten wir einen ersten Blick auf den See und gewannen somit auch einen ersten Eindruck des Revieres: Das Wasser mit einer Temperatur von 27 und helltürkisenen Farbe lag vor uns. Dazu strahlende Sonne, kein Wind und eine Temperatur von 35 Grad. Wir versuchten auch direkt trainieren zu gehen, was sich als schwierig erwies, da die Dreher stärker waren, als auf der Alster und es mehr Flautenlöcher als Windfelder gab. Diese ungünstigen Segelbedingungen zogen sich leider durch unser gesamtes Vortrainig, sodass wir kaum vernünftig Wasserstunden zusammenbrachten. Wie sollte das werden?, fragten wir uns. Die Wettfahrtleitung kann doch keine Rennen mit 90 bis 180 Grad Drehern fahren.
Wir erwarteten gespannt die ersten Regattatage und den Start des Eventes, welches mit der Eröffnung begann. Dabei maschierten wir in unseren Nationen durch den Hafen in Alsoörs hin zu der Eröffnungsrede mit anschließenden ungarischen Volkstäzen. Anschließend ließen wir den Abend mit einem Buffet ausklingen.
Nun sollten die Regattatage starten und Überraschung … es war tatsächlich etwas Wind angesagt. So starteten wir die Regatta sogar am ersten Tag mit stabilen 12-17 Knoten. Auch keine starken Dreher oder Windlöcher waren vorhanden, sodass wir gut unsere zwei geplanten Wettfahrten segeln konnten. Nach dem ersten Tag lagen wir auf dem 15 Platz.
Am nächsten Tag ließ uns der Wind leider wieder im Stich. Während langer Startverschiebung an Land langweilten wir uns zum Teil, aber suchten uns auch Beschäftigungen, wie z.B. das Knüpfen von Armbändern aus Takelgarn. Diese sollten uns für die nächsten Tage Glück bringen und das taten sie auch, denn am nächsten Tag war wieder Wind, zwar leichter Wind, aber ohne starke Drehen und so schafften wir drei Wettfahrten. Dabei plazierten wir uns stabil im vorderen Bereich. In der ersten Wettfahrt gelang es uns sogar, einen ersten Platz zu segeln. Dadurch katapultierten wir uns insgesamt in die Top 10.
Am vierten Tag begannen dann die Finalserien, dabei starteten die Kessling-Brüder in Silber und wir in Gold. Der Wind lies uns abermals im Stich und die Wettfahrtleitung prügelte ein Flautenrennen durch. Dieses wurde aber entweder bei einigen Fleets schon auf dem Wasser abgebrochen oder an Land im Nachhinein annuliert. Nur die Men/Mixed behielten das Rennen in der Wertung. Nun hatten wir schon fünf Wettfahrten und noch zwei Tage.
Aber der Wind sah für die nächsten beiden Tage kathastrophal aus, sodass sich unter Seglern und Veranstaltern Unruhe breit machte dahingehend, ob es noch möglich sein wird, eine Wettfahrt zu schaffen. Diese wurde dringend benötigt, denn ohne 6. Wettfahrt keine WM.
Also war am nächsten Tag um 8.30 Uhr Start, in der Hoffnung auf Wind. Das hieß um 5.30 Aufstehen für uns. Aber es hat sich gelohnt. Zwei Rennen schafften wir, bevor der Wind einschlief. Mit Platz 8 und 4 führten wir unsere konstante Serie fort und rutschten auf Platz 4. Mit den nun sieben Wettfahrten war zumindest die WM auch eine WM.Aber da die Wettfahrtleitung das Bestmögliche aus der Regatta herausholen wollte, starteten sie am sechsten und letzten Tag um 8 Uhr. Ohne Erfolg, denn es war kein Wind. Also hieß es wieder warten.Doch es ging schnell wieder aufs Wasser, nachdem sich nach einer Stunde guter Wind aufgebaut hatte. So konnten wir am letzten Tag noch zwei Rennen bei 15-20 Knoten segeln. Leider ersegelten wir uns nun doch noch in der ersten Wettfahrt des Tages einen Streicher in unsere Serie, aber durch den 3. Platz in der letzten Wettfahrt gelang es uns insgesamt auf Platz 3 zu kommen und uns damit die Bronzemedaillie zu sichern.
Wir, die uns als eher unrealistisches Ziel die Top 10 gesetzt haben, waren total überrascht und dankbar, das wir gegen aller Erwartungen so gut abgeschnitten haben.
Kesslings ersegelten sich den 64 Platz, bei ihrer letzten WM. Mit dem Ergebnis waren sie nicht ganz zufrieden, da es hätte besser laufen können. Alles in Allem war es trotz der suboptimalen Bedingungen für sie, ein schöner 420er Abschluss bevor sie sich dem Studium und der Schule widmen. Damit sind sie gespannt, was nach der 420er Zeit, seglerisches auf sie zukommt.
Insgesamt hat das Team Hamburg stark performt, denn auch unsere Traingspartner aus dem MSC (Esther Rodenhausen und Luisa Becker) wurden 10., womit wir die besten beiden deutschen Damen Teams waren.
Die WM am Balaton war eine total schöne Erfahrung, für die wir alle sehr dankbar sind. Vor allem die Veranstalter waren sehr nett, kompetent, hilfsbereit und haben sich sehr viel Mühe gegeben, wodurch uns erst eine so tolle Regatta ermöglicht wurde. Vielen Dank auch an den NRV und deren tolle Unterstützung ohne die unser Erfolg nicht möglich gewesen ware.Beeke und Siri Segger
Esther Rodenhausen und Luisa Becker berichten:
Letzte Woche fand die 420er Weltmeisterschaft am Balaton in Ungarn statt. Wir (Esther Rodenhausen und Luisa Becker) hatten uns für einen Startplatz im Damenfleet qualifiziert. Da wir als Team eigentlich noch U17 sind, war unser Ziel für die Regatta nicht ganz so hoch gesetzt. Daher waren wir super glücklich, als wir nach den ersten Tagen schon ganz vorne mitmischen konnten.
Am dritten Tag lagen wir auf Platz 4, punktgleich mit dem 3. Platz. Können wir uns noch die Medaille holen?
Leider lief es am vorletzten Tag aber nicht ganz so wie erhofft, sodass wir uns auf den 10. Platz zurück segelten und somit der Traum auf eine Medaille zerplatzte. Es war uns möglich diese Platzierung auch am letzten Tag zu halten. Letztendlich konnten wir nun die Weltmeisterschaft mit einem Top 10 Platz abschließen, womit wir mehr als zufrieden sind. Es hat Spaß gemacht gegen so starke Segler zu segeln und wir freuen uns schon auf die nächste Saison.
Offizieller Schlussbericht
Ergebnisse
Berichte: NRV, MSC