Beim diesjährigen Trainingslager in der zweiten Woche der Herbstferien sind wir – ein Teil der 420er Trainingsgruppe der SVAOe – bei wie immer traumhaftem Wind mit unseren mehr oder weniger schicken und intakten Booten durch die Eckernförder Bucht geschippert.

Nachdem wir am Dienstag mit fünfeinhalb Teams und einem Trainer losgefahren waren, wuchs unsere Gruppe im Laufe der Woche auf insgesamt 20 Personen an, nur um dann zum Ende hin wieder ein wenig zu schrumpfen, weil nicht alle die ganze zweite Ferienwoche Zeit für diese tolle (und super geplante) Fahrt hatten. Eigentlich liefen alle weiteren Tage ungefähr gleich ab: zu einer, ungeraden und immer später werdenden Uhrzeit aufstehen; ein ausgewogenes Frühstück aus diversen Sorten Schokomüsli zu sich nehmen und dann zur ersten Segeleinheit am Vormittag aufbrechen. Da vormittags in der Regel weniger Wind als nachmittags war, wurden hier vor allem Manöver und abgesteckte Kurse gesegelt, und der, verglichen mit der Alster recht konstante, Wind genossen.

Nach einer kleinen Mittagspause im Clubhaus ging es dann für alle noch einmal aufs Wasser – mit Ausnahme von Freitagnachmittag, an dem sich ungefähr die Hälfte aller Segler*innen nach einem Tag mit reichlich Kenterungen und böigem Wind nicht wieder aufraffen wollte. Daher segelte nur ein kleiner, bunt zusammengewürfelter Trupp noch einmal raus, während alle anderen anfingen, das Clubhaus aufzuräumen.

Grund dafür war, dass wir die letzten beiden Nächte in das SCE-Gebäude umziehen und uns dort den begrenzten Platz teilen mussten, weil auch an diesem Wochenende von den etwas älteren Generationen der SVAOe das Bojenfeld vorm Steg aufgelöst wurde und es da natürlich gar nicht ginge, dass man über alle möglichen Sachen von uns drüber stolpert, um in die Küche zum Kaffeekochen zu gelangen.

Abends wurde dann nach einem sehr schönen nochmal eben hingekritzelten Essensplan gekocht, wobei für das Essen selbstverständlich schon die Tage vorher für ebenfalls im Voraus geplante Gerichte eingekauft wurde. Nur am Samstag gab es Pizza, die auf dem zusammengeräumten Isomattenlager verspeist wurde, weil die Küche im SCE-Teil der Anlage eindeutig nicht ausreichte, um zwanzig Personen zu bekochen.  Geändert haben sich in der Woche von Tag zu Tag also eher nur die Windstärke und der Wasserstand. Letzterer aber leider so leicht, dass wir an keinem Tag drumherum kamen, mit dem Slipwagen über etliche angespülte Algen und Quallen zu rutschen. Trotzdem sind wir gut aufs (und auch wieder aus dem) Wasser gekommen und konnten viel segeln – wenn auch nicht ganz unfallfrei, aber das ist ja (leider) mittlerweile Regel beim Trainingslager. Schuld an den vielen Kenterungen hatte unter anderem der Spi, den wir beim Halbwindkurs und in der Anwesenheit von vielen starken Böen gesetzt haben. Das wurde an der einen oder anderen Stelle schon ganz eng.

Am letzten Tag vor der Abreise sind wir ein paar Wettfahrten gegen die SCEler gesegelt, bei denen die Trainer die Möglichkeit hatten, das neu gekaufte Flaggenalphabet – das wir zum Teil den Abend vorher durchgegangen waren – zum Einsatz zu bringen. Daher pfiffen sie an gefühlt jeder Tonne und fuchtelten durchgehend mit ihren Flaggen, um so viele wie möglich einmal zu zeigen, damit wir die Situationen für zukünftige Regatten auch lernten. Nachdem wir uns gegen die einheimischen Segler behauptet hatten, sind wir wieder total erschöpft in den Hafen gesegelt. Dort konnten wir uns allerdings nicht ausruhen, sondern mussten gleich in der schon fast unerträglichen Kälte die Boote für den Transport klarmachen.

Am Sonntag – dem Tag der Abreise – ging es dann darum, alles aufzuräumen und sauber zu machen, wobei die Zeit, die wir dafür hatten ziemlich großzügig eingeplant wurde. So standen zumindest wir – Madita und Fleur – die Hälfte der Zeit doof rum und machten uns darüber Gedanken, ob wir in diesem Bericht etwas über die grandiose Zeitplanung von Bende schreiben oder doch lieber einen detaillierten Bericht über die Möwen auf dem Steg verfassen sollten. Doch das, liebe Leser*innen, bleibt Ihnen vorerst erspart.

Text: Fleur Sietas & Madita Schnabel, SVAOe
Bilder: SVAOe