Liebe Vereinsvorsitzende,

es gab verschiedene Nachfragen zu den Aktivitäten des Hamburger Segler-Verbandes e.V. in der aktuellen Situation, welche auch uns Hamburger Bootssportler sehr stark einschränkt, da wir Häfen, Vereinsgelände und Winterlager nicht nutzen dürfen.

Seit Veröffentlichung der Allgemeinverfügungen in den verschiedenen Bundesländern hat sich unser Verband im Interesse der Hamburger Segelvereine auf allen uns zur Verfügung stehenden sportpolitischen Ebenen engagiert, d.h. insbesondere gab es Gespräche mit dem Sportamt Hamburg, dem Hamburger Sportbund, dem Deutschem Segler Verband u.a. In fast täglichen Gesprächen mit diesen Institutionen und im Schulterschluss mit anderen Landessportverbänden, die vergleichbare Probleme mit der Umsetzung der Verfügungen haben (Ruderer, Kanuten) wurde und wird versucht, die Vorbereitung der Segelsaison für die Bootseigner zu ermöglichen.

Über den Fortgang dieser Bemühungen halten wir Sie, unsere Mitgliedsvereine, auf dem Laufenden. Wir hatten Sie u.a. per Vereinsmailing vom 19.03.2020 informiert und seitdem hat sich leider an der Situation in Hamburg nichts geändert.

Dass unsere Bemühungen um das Betreten der Yachthäfen und die Arbeit an den Booten bisher nicht von Erfolg gekrönt sind, bedauern wir sehr. Die Gründe dafür sind Ihnen allen aus den zahlreichen Presseveröffentlichungen bekannt. Abstandsregelungen und Kontaktbeschränkungen haben nach Ansicht der politischen Gremien derzeit höchste Priorität. Ausnahmegenehmigungen für Sportler werden nur sehr restriktiv erteilt, z.B. an Profisportler unter Auflagen.

Außer von uns werden Sie vom Hamburger Sportbund informiert und die meisten von Ihnen auch von der Hamburger Yachthafengemeinschaft, soweit Ihr Verein dort Mitglied ist. Die Situation im Hamburger Yachthafen ist für uns Hamburger besonders ärgerlich, da einerseits in Schleswig-Holstein das Arbeiten an Booten im Winterlagen durch Einzelpersonen unter Einhaltung der Abstandsbeschränkungen zulässig ist, aber andererseits Hamburger nicht „zu Freizeitzwecken“ nach Schleswig-Holstein einreisen dürfen. In der Folge dürfe de facto nur Schleswig-Holsteiner in Schleswig-Holstein an ihren Booten arbeiten, Hamburger nicht. Dies wurde und wird von vielen als ungerecht und unsachgemäß empfunden und von vielen als Kleinstaaterei kritisiert. Es gab hierzu diverse Gespräche, sowohl auf Verbandsebene als auch auf politischer Ebene, teilweise gab es Missverständnisse und Fehlinformationen. Letztlich hatten die Gespräche keinen Erfolg, was wir sehr bedauern.

Seien Sie versichert, dass sich die Verbände und der HSB auf allen Kanälen darum bemühen, den Sportbetrieb nicht nur für Bootseigener wieder möglich zu machen. Vergessen sie bitte nicht, dass die aktuellen Maßnahmen nicht aus Willkür geschehen, sondern dazu dienen, eine nie gekannte weltweit prekäre Gesundheitssituation in den Griff zu bekommen.

Wir befürchten, dass es uns nicht gelingen wird, eine „Lockerung und Vereinheitlichung“ der Einschränkungen zu erreichen, bevor sie von behördlicher Seite erfolgt. Es ist also noch etwas Geduld gefragt. Wenn wir dadurch dazu beitragen können, dass gesundheitliche und familiäre Nöte in unserem Land nicht Überhand nehmen, ist es das wert.

Wir wünschen Ihnen und uns allen ein baldiges Ende dieser Pandemie und dass wir die wunderbare Freiheit auf dem Wasser bald wieder genießen können.

Mit freundlichen Grüßen

Inken Lippek
Beirat für Rechtsangelegenheiten
Hamburger Seglerverband
Neumühlen 21
22763 Hamburg